Sanguineus - Band IV: Spiel mit dem Feuer (German Edition) by Ina Linger

Sanguineus - Band IV: Spiel mit dem Feuer (German Edition) by Ina Linger

Autor:Ina Linger
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
veröffentlicht: 2014-09-13T22:00:00+00:00


Nicht allein

Als Sam erwachte, war es schon taghell in ihrem Zimmer. Sie war zunächst ein wenig verwirrt, weil sie feststellte, dass sie nicht in ihrem Bett lag, sondern daneben auf ihrer Matratze. Die Verwirrung hielt jedoch nicht lange an, weil sie bemerkte, dass sie unter der Decke nackt war und ihr Gedächtnis ihrem verschlafenen Erinnerungsvermögen auf sehr intensive Weise deutlich machte, aus welchem Grund sie ihr Nachtlager auf dem Boden aufgeschlagen hatte. Tatsächlich stieg ihr ein wenig Hitze ins Gesicht, während sich gleichzeitig ihre Lippen zu einem seligen Lächeln verzogen – obwohl Nathan nicht mehr bei ihr war und sie somit um das schöne Gefühl gebracht hatte, in seinen Armen aufzuwachen.

Wenn sie ehrlich war, war sie sogar ein klein wenig erleichtert, dass er schon aufgestanden war und sie hatte weiterschlafen lassen. In seiner Umarmung zu erwachen hatte nämlich in der Nacht nur dazu geführt, dass sie zwei weitere Male einander nicht hatten widerstehen können und sich gegenseitig den Schlaf geraubt hatten, den sie eigentlich so dringend brauchten. Es war beide Male einfach nur wundervoll gewesen, aber Sex, war er auch noch so schön, war immer auch eine sehr kräftezehrende Angelegenheit und Sam hatte sich bereits vor ihrem Gespräch mit Jonathan ziemlich matt und zerschlagen gefühlt. Die Stunden Schlaf, die Nathan ihr mit seinem lautlosen Verlassen des Zimmers verschafft hatte, waren ein großartiges Geschenk gewesen. Jetzt fühlte sie sich ausgeruht, entspannt und so glücklich verliebt, wie sie es noch nie zuvor gewesen war – noch nicht einmal mit Gavin.

Sie sog zufrieden die frische Luft, die durch das geöffnete Fenster hereingetragen wurde, in ihre Lungen und streckte sich behaglich. Das hieß, zumindest hatte sie das vor. Sie kam allerdings nur dazu, die Arme über den Kopf zu heben und die Beine lang zu machen, dann stieß sie schon einen kläglichen Laut aus und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Muskelkater! Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Sie bewegte sich noch einmal, nun deutlich vorsichtiger und hob überrascht die Brauen. Es war erstaunlich, an welchen ungewöhnlichen Stellen des Körpers man Muskelkater bekommen konnte. Doch wenn sie ehrlich war … wie sollte eine solche Nacht auch ohne Folgen bleiben? Es tat zwar weh, aber dennoch musste sie lachen. Wenn das die Strafe für ihr unvernünftiges Verhalten war, konnte sie damit leben.

Sie setzte sich etwas schwerfällig auf, schlang sich die dünne Decke um den nackten Leib, stand dann unter weiterem Stöhnen und Lachen auf und machte sich schließlich daran, sich ein paar leichte Sachen zum Anziehen zusammenzusuchen. Auch wenn sie es nicht gern zugab, ihre Sehnsucht nach Nathan war zusammen mit ihren Erinnerungen erneut zum Leben erwacht und drängte sich bereits in den Vordergrund – vor ihren Hunger und Durst, die sich ebenfalls schon bemerkbar machten.

Sam war schnell mit ihrer morgendlichen Prozedur fertig und machte sich beschwingt und energiegeladen auf den Weg ins Wohnzimmer. Sie war es beinahe gewohnt, es leer vorzufinden. Was sie nicht gewohnt war, war der Anblick eines gut gedeckten Frühstückstisches, der geradezu auf sie zu warten schien. Als sie näher herantrat, bemerkte



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